Danke, dass Du Fehler machst! 3 wichtige Freiheiten, mit denen unperfekte Mütter ihre Kinder stärken

Wir wissen es alle: Das Medienbild einer emanzipierten Mutter ist absurd. Trotzdem kann es den inneren Frieden sabotieren. Doch was passiert, wenn wir in unseren nicht-idealen Seiten echte Freiheiten erkennen? Eine Menge Gutes, für uns und unsere Kinder. 

Kürzlich hatte ich einen Aha-Moment, der mich noch immer beschwingt.

Ich war mit meiner Tochter und meiner Schwiegermutter unterwegs, als an uns eine Clique 18jähriger im Cabrio vorbeirauschte. Hübsche Menschen lachten, alle waren super gelaunt, Musik dröhnte aus den Lautsprechern.

Trotzdem erfasste mich in diesem Moment eine Welle der Erleichterung und ich dachte: „Ich bin so froh, dass ich nicht mehr da drin sitzen muss!“

Ich erinnerte mich an die zahllosen Partys, auf denen ich als Schülerin und Studentin gewesen bin und wie anstrengend jung sein ist, vor allem emotional. Für mich zumindest war es so.

Die Orientierungslosigkeit, die Suche nach Zugehörigkeit, das fremde Gefühl mir selbst gegenüber. Ich möchte keinen Millimeter zurück in meine Vergangenheit

Plötzlich schoss es mir durch den Kopf: „Danke, Gott, dass ich schon 42 bin!“

Noch nie zuvor hatte ich solch ein Erleichterungsgefühl für mein Älter werden empfunden. Eher im Gegenteil. Aber plötzlich war es da.

Unsere Gesellschaft, die jungen Körpern so wahnsinnig viel Bedeutung gibt, kam mir in diesem Moment völlig idiotisch vor. Was habe ich von einem knackigen Po, wenn ich noch nicht mal weiß, wo ich nach mir selbst suchen muss?

An diesem Nachmittag hat es bei mir nachhaltig Klick gemacht:

Jedes graue Haar, das ich an mir liebe, jede Unperfektheit, mit der ich Frieden schließe ist ein echtes Statement!

Und das heißt:

„Ich beuge mich nicht den Werten einer ver-rückten Gesellschaft. Ich lebe nach meinen eigenen Standards.“

Das ist auch meine Mission als Mutter. Meine Tochter Maga soll frei sein, wild und unangepasst. Deine Kinder mit Sicherheit auch. Deswegen, lass uns so unperfekt sein, wie es uns nur möglich ist. Denn:

 

  1. Unperfekte Mütter nehmen sich die Freiheit, älter zu werden

Der Übergang in die 40er ist mir schwer gefallen.

Ich habe Dinge an meinem Körper entdeckt, von denen ich nie dachte, dass ich sie auch haben könnte: Falten am Hals zum Beispiel.

Immer wenn sie mir im Spiegel auffallen, muss ich an einen Ernährungsratgeber von der Schauspielerin Esther Schweins denken, in dem sie – nicht wortgetreu – sagt:

„Egal, was eine Frau macht. Am Hals wird man immer ihr wahres Alter erkennen.“

Das hat sich damals wie eine Drohung gelesen und in mir sofortige Schuldgefühle bezüglich meines Älterwerdens ausgelöst.

Als perfekte Frau und Mutter müsste ich jetzt der Anti-Aging-Bewegung beitreten, immer gaaaanz viel Frisches essen, gaaanz viel Wasser trinken, gaaanz viel Sport machen und gaaanz viel schlafen.

Seit meinem Cabrio-Erleuchtungsmoment denke ich: „Ja, ich könnte das alles machen. Aber nicht, um den Standards zu entsprechen, sondern nur, weil ich Lust drauf habe. Und wenn ich keine Lust drauf habe, dann lasse ich es bleiben und trinke stattdessen 5 Tassen Kaffee am Tag.“

Ich will meiner Tochter nicht vermitteln, dass Älterwerden etwas ist, womit Frauen hadern.

Sondern, dass Älterwerden innere Unabhängigkeiten mit sich bringt, die so viel mehr Wert sind als ein faltenfreier Hals.

  • Überlege Dir, wo Du vor drei Jahren gestanden hast und wo Du jetzt bist.
  • Welche Erfahrungen hast Du gemacht, von denen Du heute profitierst?
  • Wie profitieren Deine Kinder von Deinen Erfahrungen?

 

  1. Unperfekte Mütter nehmen sich die Freiheit, Fehler zu machen

Immer mal wieder liege ich abends im Bett, lasse Situationen des Tages Revue passieren und denke: Du hättest präsenter sein können mit Maga, oder verständnisvoller, oder geduldiger.

Beispielsweise beim Zähneputzen. Da komme ich mir manchmal vor wie eine Anwältin, die sich das Recht auf Sauberkeit für jeden einzelnen Zahn ihrer Tochter hart erkämpfen muss.

Irgendwann bin ich nicht mehr freundlich, sondern genervt und sage dann so pädagogisch völlig sinnlose Sachen wie: „Bitte, es sind ja Deine Zähne, dann schau halt zu, wie sie Löcher bekommen.“

 Es gibt so viele kleine Situationen für die man sich als Mutter schuldig fühlen kann.

Ein blöd dahin gesagter Spruch, eMails während Spielzeiten checken, eine inkonsequente Handlung. Mütter machen Fehler. Ich mache Fehler. Aber seit einiger Zeit frage ich mich:

Ist es überhaupt mein Job, meiner Tochter eine Kindheit ohne Widrigkeiten zu ermöglichen?

Ich glaube, ich habe noch nie eine Biographie von einer eindrucksvollen Person gelesen, in deren Kindheit alles rund lief. Steve Jobs wurde zur Adoption frei gegeben und die Mutter von Anthony Robbins zwang ihn eine frühe Karriere als Sportjournalist aufzugeben.

„Wenn wir unseren Kindern alle Steine aus dem Weg räumen, verlernen sie später, die Hindernisse selbst zu überwinden.“ Helmut Glaßl

Vielleicht ist die Ungeduld, die ich manchmal besitze ein Stein auf Magas Weg.

Aber ich gehe offen mit meinen Fehlern um. Ich gebe sie gegenüber meiner Tochter zu und ich entschuldige mich bei ihr, und ich sage ihr, dass ich sie immer liebe, auch wenn sie sich nicht die Zähne putzen lässt.

 Wenn ich mir die Freiheit nehme, als Mutter Fehler zu machen, dann gestehe ich meinem Kind gleichzeitig die Stärke ein, damit umgehen zu können.

Das ist doch im Grunde noch besser als keine Fehler zu machen, oder?

  • Für welche Fehler fühlst Du Dich im Umgang mit Deinen Kindern schuldig?
  • Stell Dir vor Du wärst unfähig, Dich schuldig zu fühlen.
  • Mit welchen 3 Worten würdest Du Dich selbst als Mutter wertschätzend beschreiben?

 

  1. Unperfekte Mütter nehmen sich die Freiheit, Geld von anderen anzunehmen

Je mehr Mütter ich coache, desto krasser empfinde ich die Bedingungen, unter denen wir Mutterschaft leben.

  • Eine Klientin von mir ist alleinerziehend und, weil sie ihren drei kleinen Töchtern gerne selbst das Mittagessen zubereitet, übergangsweise zur HARTZ4 Empfängerin geworden.
  • Eine andere Kundin, ebenfalls dreifache und alleinerziehende Mutter, hat von keiner Bank oder öffentlichen Förderstelle einen Start-Kredit bekommen und sucht jetzt nach privaten Geldgebern.
  • Bei einer weiteren Mutter ist das eigene Business fast an der hohen Krankenversicherungssumme gescheitert, die von selbständigen Gründer-Mamas verlangt wird.

Mütter, die ihre Kinder selbst erziehen möchten, sind häufig gezwungen, Geld von anderen anzunehmen. Sei es vom Amt oder vom eigenen Partner.

In den Augen der Gesellschaft ist eine finanziell abhängige Mutter ohne beruflichen Status nicht besonders sexy. In meinen Augen ist sie eine Heldin.

Sie stellt ihren Stolz, ihr Image und ihr Einkommen zurück, um Kinderaugen leuchten zu sehen.

Wir alle streben finanzielle Unabhängigkeit an und wir werden das auch schaffen. Doch unsere Bereitschaft auf diesem Weg Geld von anderen anzunehmen ist kein Versagen, sondern ein „Ja“ zu unseren Kindern.

  • Was verändert sich für Dich, wenn Du Deine finanzielle Situation mit Stolz betrachtest?
  • Was hätten Deine Kinder jetzt nicht, wenn Dir Dein gesellschaftlicher Status wichtiger gewesen wäre?
  • Womit könntest Du Dir selbst eine kleine Freude als Zeichen Deiner Selbstwertschätzung machen?

Unperfekte Mütter gehen ihren eigenen Weg. Sie haben es geschafft, sich ihre individuellen Einstellungen und Werte zu bewahren und das vermitteln sie ihren Kindern. Danke, Gott, dass wir diese Kraft besitzen!

 

Jetzt bin ich sehr gespannt. Wie gehst Du mit Deinen unperfekten Seiten um? Und was verändert sich für Dich, wenn Du Frieden damit schließt? Die anderen Mamas und ich freuen uns schon sehr, von Dir zu lesen und zu lernen. Bis gleich in den Kommentaren 🙂

 

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Sandra Heim Antworten abbrechen

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  1. Liebe Sandra, vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel. Ich möchte auch nicht, dass meine Kinder eine angeblich „perfekte“ Mutter erleben. Ich finde es viel erstrebenswerter zu lernen, mit den Fehlern von anderen Menschen umzugehen und sie zu akzeptieren. Auch wichtig für die eigene Persönlichkeitsentwicklung: zu lernen, dass man auch geliebt wird, wenn man nicht allen Erwartungen entspricht. Auch ich gehe offen mit meinen Schwächen um und scheue mich nicht, mich bei meinen Kindern zu entschuldigen, wenn ich mich mal daneben benommen habe.

    Weiterhin viel Erfolg, liebe Sandra 🙂

    Lieben Gruß
    Katja

    1. Liebe Katja, das finde ich eine tolle Einstellung. Vor allem sind Fehler auch wichtig, um voran zu kommen. Es hat bestimmt noch nie jemand große Träume verwirklicht ohne dabei Fehler zu machen und dadurch zu lernen. Wir sind einfach tolle Mamis 🙂 Dir auch ganz viel Erfolg mit MAMA will mehr! Sandra

  2. Liebe Sandra,
    ich hätte noch eine Ergänzung, warum wir Mamas nicht perfekt sein sollen:
    Stell dir vor, du bist das Kind einer perfekten Mutter (oder Vater). Das sind unglaublich harte Vorgaben, denn dann darfst du ja nie Fehler machen!
    Wir können unseren Kindern vorleben, dass es ok ist, Fehler zu machen. So lernen sie, dass es auch für sie ok ist! Ohne dass man sich vor Schuldgefühlen die Haare rauft oder sich selbst in den Boden stampft. Was nicht heißt, dass man sich nicht entschuldigen kann und versuchen, es jeden Tag besser zu machen.
    Liebe Grüße,
    Katharina (die jeden Tag zu ihren Kindern pädagogisch unkluge Dinge sagt 😉 )

    1. Das stimmt, liebe Katharina. Ein Kind ist ja die Evolution der Eltern. Wenn es sie aber gar nicht übertreffen kann, weil die Eltern schon perfekt sind, dann hat es ein Problem 🙂 So habe ich das noch gar nicht gesehen. Danke Dir für Deinen Impuls und alles Liebe!

  3. Hallo Sandra,

    Das Wort MILF höre ich heute zum ersten Mal *Lach*
    Kannst mal sehen wie unperfekt ich bin und das ist auch gut so!!!
    Beste Antwort meiner Tochter, wenn du sie fragst : Wer ist dein Vorbild? Klare Antwort, auch für die unzähligen Freundebücher in die wir schon geschrieben haben, MAMA!
    Ich scheine alles richtig zu machen aus der Sicht meiner Tochter!
    Ich bin so gar so unperfekt, dass ich mir erlaube, mir von einem sehr engen Freund die Miete zahlen zu lassen.
    Warum?
    Weil ich es kann lach. Nein normal ist es nicht meins. Aber er möchte mir helfen und was habe ich gelernt in meiner Therapie
    Hilfe annehmen! Also auch so welche.
    Er will es weder wieder haben noch irgendetwas als Gegenleistung außer ab und an mal ein Wochenende bei mir verbringen lach und mein Essen genießen.
    Grins.

    JA da sag ich doch nicht nein und lasse es mir gut gehen. 😉
    ( Das hört sich total böse an, so bin ich aber nicht! Mal für die anderen Mamis)

    Ich wünsche euch ein richtig schönes unperfektes Wochenende
    Stephanie

    1. Wow, das ist doch ein Geschenk des Himmels und Du nimmst es dankbar an. Das ist vorbildlich!!! Um solche Chancen zu erschaffen muss man sich selbst schon ganz schön lieb haben. Das machst Du super. Und eines Tages wirst Du finanziell unabhängig sein und dann vielleicht jemand anderen unterstützen. Weiter so 🙂

  4. Als ich Deine Überschrift gelesen habe, musste ich lachen. Und ich MUSSTE den Artikel lesen! 🙂

    Als ich den Artikel gelesen habe, musste ich heulen. Naja, ich habe nicht wirklich richtig geheult, aber das Gefühl, das in mir hochstieg, ging schon eher Richtung Heulen als nur „ein Tränchen vergießen“. Damit einher ging ein großes Gefühl der Erleichterung. Und Dankbarkeit dafür, dass Du das aussprichst, was gar nicht oft genug ausgesprochen werden kann!

    Ich glaube, Du hast meine facebook-Post vor ein paar Tagen ja mitbekommen – das Thema ist gerade aktuell bei mir. Ich stehe unter Anspannung – beruflicher, positiver Anspannung – und meine Reserve für Geduld und Verständnis den Kindern gegenüber ist grade nicht so groß. Als ob das nicht schon anstrengend genug wäre, kommen da dann noch die Schuldgefühle genau deswegen obendrauf.

    Meine Kinder haben das super gelöst. Sie waren ein paar Tage krank und haben mich so „gezwungen“ auch mit „runterzufahren“ und haben sich so ihre Zeit mit Mama geholt. Ich wünschte natürlich, sie müssten dafür nicht krankwerden. Doch unperfekt wie ich bin, bemerke ich die Signale nicht immer rechtzeitig. 🙂

    Gestern entlud sich dann trotzdem nochmal richtig die ganze Anspannung. Meine „Große“ ist ja jetzt beinahe 5 und gerade dabei, sich wieder ein Stück Selbstbestimmung zu erobern. Und sie testet enorm aus, wie groß dieses neue Stück sein kann. Dabei sind wir unglaublich aneinandergeraten, ich schätze die Nachbarschaft weiß jetzt auch Bescheid. Unglaublich sinnvolle Aktion diese Rumschreierei! Und hier kommt ein interessanter Punkt. Ich empfand diese Hilflosigkeit von mir in dieser Situation (denn nicht anderes drückt das Schreien ja aus) nicht als Fehler, sondern als Schwäche. Bin ich also schwach, weil ich nicht für jede Situation ein adäquates Verhalten parat habe? Was bin ich für ein Mensch, der mit täglich mit so vielen Menschen kommuniziert und 10.000 Worte parat hat, aber für meine Tochter reicht es nicht? Ich hatte beinahe das Gefühl, alles, was ich sonst erschaffen habe, wird praktisch wertlos, wenn ich das nicht mehr hinkriegen kann.

    Nach dem Lesen Deines Artikels liebe Sandra habe ich das nicht mehr so empfunden. Zum einen, weil mir wieder klarer ist, was ich als Mama mit Business eigentlich leiste. Und zum anderen ist es eben ok, wenn mein Kind „Hürden“ erlebt bzw. Steine im Weg liegen. Auch wenn ich es oft hasse, dieser Stein zu sein. 😉

    Ein lieber Kollege sagte zu vor kurzem zu mir: „Wo, wenn nicht innerhalb des geschützten Raumes der Familie sollen Kinder lernen, sich auszuprobieren, was zwischenmenschliche Konflikte angeht? Wo sonst könnten sie erleben, dass man streiten kann und trotzdem weiter geliebt wird?“ Und ich ergänze: Und wie sollte das möglich sein, wäre ich perfekt?

    Danke Dir! <3
    Liebe Grüße
    Christina

    1. Hallo meine Liebe, wie schön, Dich mal wieder hier in der Runde der MAMA Revoluzzerinnen zu treffen! 🙂 Und danke für Deinen ehrlichen Beitrag. Dass Deine Kinder bei so einer starken Mama einen eigenen starken Willen haben, kann ich mir gut vorstellen. Gekoppelt mit der Willenskraft einer 5-Jährigen… Da braucht man vieeel Geduld. Jetzt hast Du es rausgelassen, Deine Nachbarn wissen bescheid, haha, und Deine Kinder lieben Dich immer noch, und Du sie auch. Das ist wahre Liebe und ein fruchtbarer Boden, der aus kleinen Pflänzchen große Bäume macht. Ich drück Dich! Sandra

  5. PS: Im Dezember dieses Jahr werde ich eine große Geburtstagsparty schmeissen mit dem Motto: „40 – und fabelhaft!“ Ganz im ernst, im freue mich schon seit 2 Jahren auf diese Party! 😀

    Und Duuhuu, liebe Sandra, bist jetzt schon herzlich eingeladen. 🙂
    SAVE THE DATE: Samstag, 12. Dezember 2015

  6. Liebe Sandra,
    du hast einen tollen Artikel verfasst! Hilfe annehmen klingt immer schön und bei Handlungen fällt es mir auch leichter. In finanziellen Fragen ist die Hürde deutlich höher, denn wer möchte schon gern mit Ende 30 nochmal von den Eltern oder vom eigenen Ex abhängig sein? Trotzdem hast du Recht, gerade in der Anfangszeit nach meiner Trennung war ich sehr froh, Zeit für meine Tochter zu haben. Sie kann die Trennung selbst jetzt nach 3 Jahren immer noch nicht akzeptieren, und es fällt ihr sicherlich leichter, wenn ich öfter zuhause bin und für sie Zeit habe (und eben nicht jeden Job annehmen muss, um unser Leben zu finanzieren). Ihr Vater sieht das genauso, denn er hat einfach nicht so viel Zeit.
    Manchmal kann man sich auch revanchieren für solche Hilfen und dann fühlt es sich gleich besser an. Meine Mutter zum Beispiel wünscht sich jedes Jahr von mir selbstgekochten Holunderblütengele – im Spaß als Preis für ihre Unterstützung genannt 😉 – und das koche ich ihr auch sehr gerne 🙂
    Danke für deinen inspirierenden Artikel!
    Liebe Grüße,
    Martje

    1. Liebe Martje, wenn Du mal 90 bist und im Schaukelstuhl Deinen Enkelchen von Deiner jetzigen Situation erzählst, dann wirst Du so froh sein, dass Du Dir die Zeit für Deine Tochter genommen hast. Und Hilfe angenommen hast, um ihr das zu ermöglichen. Reich werden kannst Du auch noch später, Deine Tochter braucht Dich jetzt. 🙂 Alles Liebe! Sandra

  7. Liebe Sandra,

    danke für den Artikel.

    Auch ich denke mir manchmal, dass ich froh bin, nicht mehr 18 sein zu müssen. Ich bin froh, mein Ding machen zu können und meiner Tochter eine gute Basis mitgeben zu können.

    Das bedeutet für mich, weniger arbeiten zu können und entsprechend darauf zu vertrauen, dass mein Mann seinen Teil zur Familienarbeit beiträgt, indem er arbeiten geht. Ich habe lange damit gehadert, aber eine Änderung der Situation ist erst in einigen Jahren möglich, da Kind Nr. 2 demnächst kommt. Es hat mir geholfen, anzunehmen, dass es gerade so ist. Der Druck für mich ist dadurch geringer geworden. Ich bin langsam von der Idee weg, mir und allen anderen beweisen zu müssen, dass ich Mutter und erfolgreich selbständig bin. Ich bin beides, aber die Kinder gehen vor. Punkt.

    Keine Ahnung, ob ich damit einen Fehler mache, aber fehlerlos zu sein wäre eine viel zu hohe Bürde für meine Kinder.

    Hab einen schönen Sommer,
    Sabine

    1. Liebe Sabine, das ist ja das Tolle an der Selbständigkeit als Mutter, dass Du selbst bestimmen kannst, wie viel von Dir Deine Kinder bekommen und wie viel Du in Dein Business steckst. (Vor allem wenn Du finanziell nicht nur auf Dich gestellt bist) In einigen Jahren kannst Du immer noch beruflich durchstarten und vielleicht gibt es trotzdem kleine Schritte, die Du in den nächsten Jahren konstant gehen kannst, um dran zu bleiben. Ich wünsche Dir auch einen wundervollen Sommer 🙂

  8. Bei Nummer 1 „Unperfekte Mütter nehmen sich die Freiheit, älter zu werden“ ist mir gleich noch etwas durch den Kopf gegangen: Unperfekte Mütter nehmen sich die Freiheit auch ein paar Kilos mehr auf den Rippen zu haben.

    Ich sehe das ganze Streben inzwischen – war früher auch mit einem sehr hohen Perfektionsanspruch an mich und andere unterwegs – unter verschiedenen Aspekten:

    Perfekte Mütter sind keine guten Vorbilder für ihre Kinder.
    Wenn die Mama keine Fehler machen darf, darf das dann das Kind?
    Fehler werden als etwas Schlechtes dargestellt und nicht als Möglichkeit zu wachsen und daraus zu lernen.

    Ich kann mein Kind nicht in Watte packen. Es muss und darf seine eigenen Erfahrungen machen, auch die schlechten, auch wenn es mir als Mutter noch so weh tut. Nur so werden Kinder erwachsen und wachsen.

    Danke für diesen Artikel. Auf zum Unperfektionismus!

    1. Danke für Deinen Beitrag, Birgit! Mit dieser Einstellung ist es auch viel leichter ein eigenes Business aufzubauen. Fehler und Rückschläge sind häufig so negativ besetzt, als wäre es etwas „schlechtes“. Dabei kann man ohne Fehler gar nicht vorwärts kommen. Wenn man das akzeptiert ist man zum Profi geworden.
      Alles Liebe für Dich, Sandra

  9. Liebe Sandra!
    Herzlichen Dank für deinen wunderbaren Artikel, mir ging es wie Christina, die Überschrift und ich musste ihn einfach lesen 😉
    Die Dankbarkeit ist unsagbar, mir geht es wie dir, wenn es um Ausgehen, Handtaschen, den ganzen Style und was weiß ich was geht, denke ich mir jedesmal: Gott sei Dank brauch ich das nicht mehr zu machen. Ich fand es in jungen Jahren schon extrem anstrengend und möchte nie mehr tauschen.
    Es gibt einen herrlichen Spruch: „Wenn ich heute wirklich so schlau wäre, wie ich mit 16 dachte zu sein…..“ und genau so ist es *lach*
    Empathisch, verständnisvoll, motivierend … all das kann ich tagsüber im Business wunderbar zutage bringen … und dann ist plötzlich meine Tochter bockig … dann kann es schon mal passieren, dass ich in Tränen ausbreche …. dann heulen wir beide und sind uns wieder sehr nahe …. aber genau das möchte ich ihr näher bringen, ihre Emotionen (wie auch meine) dürfen da sein und gezeigt werden.
    Was wollen wir unseren Kindern vermitteln? Mensch sein, verwundbar sein und das Leben Stück für Stück zu erobern.
    Herzliche Grüße
    Katharina

    1. Das hast Du schön gesagt, liebe Katharina. Wir erobern das Leben Stück für Stück, lernen aus unseren Fehlern und gewinnen innere Stärke dabei. Da können wir doch echt zufrieden sein, mit dem, was wir an unsere Töchter vermitteln 🙂 Ich drück Dich, Sandra

  10. Omg, gleich am Anfang: gebt nicht das Wort MILFBODY in der Google Suchmaschine ein und klickt auf Bilder *haha*

    Hallo Sandra, danke für diesen köstlichen Beitrag.
    Mein Lieblingssatz ist: Sei eine erstklassige Ausgabe deiner Selbst, keine zweitklassige von jemand anderem.
    Somit ist jeder „richtig“ und alles hat, mMn, seine Zeit.
    Auch dass ich Mamarevolution gefunden habe, kam zur richtigen Zeit 🙂

    LG Carola

    1. Carola, Du bist gemein. Natürlich musste ich schauen, welche Bilder kommen wenn ich MILF Body google… Hilfe!!! 🙂

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